Inhaltsverzeichnis
Wie die meisten Linux-Distributionen bietet Debian GNU/Linux:
die Haupt-GNU-Anwendungen für Software-Entwicklung, Dateibearbeitung und Textverarbeitung, darunter gcc, g++, make, texinfo, Emacs, der Bash-Shell und viele aktualisierte Unix-Hilfsprogramme,
Perl, Python, Tcl/Tk sowie verschiedene zugehörige Programme, Module und Bibliotheken für diese,
TeX (LaTeX) und Lyx, dvips, Ghostscript,
das X-Window-System, das eine netzwerkbasierte grafische Benutzerschnittstelle für Linux bereitstellt, und unzählige X-Anwendungen, einschließlich der GNOME-, KDE- und Xfce-Desktop-Umgebungen,
ein komplettes Sortiment von Netzwerkanwendungen, mit Servern für Internet-Protokolle wie HTTP (WWW), FTP, NNTP (news), SMTP und POP (E-Mail) sowie DNS (Server für die Namensauflösung); relationale Datenbanken wie PostgreSQL, MySQL; außerdem Webbrowser, inklusive der verschiedenen Mozilla-Produkte.
eine vollständige Palette von Büroanwendungen, wie die Office-Programme von LibreOffice, Gnumeric und andere Tabellenverarbeitungsprogramme, WYSIWYG-Editoren und Kalender.
Mehr als 63879 Pakete, bestehend aus News-Servern und -Leseprogrammen, Sound-Unterstützung, FAX-Programmen, Datenbank- und Tabellen-Programmen, Bildverarbeitungsprogrammen, Kommunikations-, Netzwerk- und E-Mail-Programmen, Webservern sowie Amateurfunkprogrammen und vielem mehr sind in der Distribution enthalten. Weitere 1082 Software-Sammlungen sind als Debian-Paket verfügbar, aber wegen Lizenzeinschränkungen gehören diese nicht zum offiziellen Teil von Debian.
Für jedes Paket finden Sie die Autoren des Programms in
der Datei /usr/share/doc/PAKET/copyright
, wobei PAKET
durch den Paketnamen ersetzt werden muss.
Betreuer, die diese Software für das Debian GNU/Linux-System
paketiert haben, sind in der control-Datei (siehe Abschnitt 7.4, „Was ist eine Debian-control-Datei?“) aufgelistet, die jedem Paket beiliegt. Das
Debian-Änderungsprotokoll (Changelog) in
/usr/share/doc/PAKET/changelog.Debian.gz
erwähnt
diejenigen, die ebenfalls an diesem Debian-Paket gearbeitet haben.
Eine vollständige Liste ist auf jedem Debian-Spiegelserver in
der Datei indices/Maintainers
zu finden. Diese Datei
enthält die Paketnamen sowie die Namen und E-Mail-Adressen der jeweiligen
Betreuer.
Debians Paket-Website fasst die Pakete in rund dreißig Gruppen (Sektionen) zusammen.
Wenn Sie auf Ihrem Debian-System Pakete bauen (erstellen) möchten, benötigen
Sie eine grundlegende Entwicklungsumgebung, inklusive einem C-/C++-Compiler
und einigen anderen essentiellen Paketen. Um diese Umgebung zu erstellen,
müssen Sie einfach nur das Paket build-essential
installieren. Dies ist ein Meta-
oder Platzhalter-Paket. Es steht für einen Satz von Paketen, die die zum Bau
eines Debian-Pakets benötigten Standard-Entwicklungswerkzeuge beinhalten.
Gewisse Programmpakete lassen sich allerdings nur mit zusätzlicher Software bauen, etwa Bibliotheks-Headern oder zusätzlichen Werkzeugen wie autoconf oder gettext. Debian stellt viele dieser Werkzeuge, die zum Bau von Software-Paketen benötigt werden, als Debian-Pakete bereit.
Herauszufinden, welche Software genau benötigt wird, kann unter Umständen
schwierig sein, außer Sie möchten lediglich Debian-Pakete neu bauen. Dies
ist nämlich recht einfach, da offizielle Debian-Pakete eine Liste der
zusätzlichen Software enthalten müssen (zusätzlich zu den Paketen in
build-essential
), die zum Bau
benötigt werden. Diese werden Build-Dependencies
(Bauabhängigkeiten) genannt. Um alle zum Bau eines bestimmtes Quellpakets
nötigen Pakete zu installieren und das Quellpaket dann anschließend zu
bauen, führen Sie einfach folgendes aus:
# apt-get build-depfoo
# apt-get source --buildfoo
Beachten Sie: falls Sie die Linux-Kernel, die von Debian angeboten werden,
selbst bauen möchten, sollten Sie auch das kernel-package
-Paket installieren. Weitere
Details finden Sie unter Abschnitt 10.2, „Welche Werkzeuge zum Erzeugen eines angepassten Kernels stellt Debian zur
Verfügung?“.
Es existiert eine Auflistung von Paketen, die noch für Debian erstellt werden sollen: die Liste der Arbeit-bedürfenden und voraussichtlichen Pakete.
Weitere Informationen über das Hinzufügen fehlender Software finden Sie unter Kapitel 13, Zum Debian-Projekt beitragen.
Die Debian-Richtlinien verlangen, dass solche symbolischen Links (zu libfoo.so.x.y.z oder ähnlichen) in separaten Entwicklungspaketen gepackt werden. Diese Pakete werden üblicherweise »libfoo-dev« oder »libfooX-dev« (wenn das Bibliothekspaket libfooX heißt, X steht dabei für eine Zahl) genannt.
Es sind mehrere freie Implementierungen der Java-Technologie als Debian-Pakete verfügbar, die sowohl Java-Development-Kits (Entwicklungsumgebungen) wie auch Runtime-Environments (Laufzeitumgebungen) enthalten. Sie können damit unter Debian Java-Programme schreiben, auf Programmierfehler untersuchen und auch ausführen.
Um ein Java-Applet ausführen zu können, benötigen Sie einen Webbrowser mit der Fähigkeit, diese zu erkennen und auszuführen. Verschiedene in Debian verfügbare Webbrowser, wie Mozilla oder Konqueror, können mit einem Java-Plugin erweitert werden, welches es ermöglicht, Java-Applets auszuführen.
Weitere Informationen finden Sie in der Debian-Java-FAQ.
Um zu überprüfen, ob Ihr System von Original-Debian-CDs installiert wurde, verwenden Sie den Befehl
lsb_release -a
Es wird der Name der Distribution (im Feld »Distributor ID«) sowie die Version des Systems (in den Feldern »Release« und »Codename«) angezeigt. Folgendes ist ein Beispiel von einem Debian-System:
$ lsb_release -a No LSB modules are available. Distributor ID: Debian Description: Debian GNU/Linux 7.4 (wheezy) Release: 7.4 Codename: wheezy
Sie können außerdem kontrollieren, ob die Datei
/etc/debian_version
existiert. Sie enthält nur eine
einzelne Zeile mit der Versionsnummer der Veröffentlichung, wie sie in dem
base-files
-Paket definiert ist.
Benutzer sollten sich jedoch bewusst machen, dass ein Debian-System aus
vielen Teilen besteht, jedes von ihnen kann aktualisiert werden, (meistens)
unabhängig voneinander. Jede Debian-Veröffentlichung enthält streng
definierte und unveränderbare Inhalte. Aktualisierungen sind separat
verfügbar. Um eine kurze Ausgabe des Installationsstatus' eines Pakets
foo
zu bekommen, geben Sie dpkg --list
foo
ein. Eine ausführlichere Beschreibung erhalten Sie mit:
dpkg --status foo
Die Versionsnummern aller installierten Pakete können Sie sich anzeigen lassen mit:
dpkg -l
Beachten Sie, dass die Existenz des dpkg
-Programms zwar
die Installation von Debian-Paketen auf dem jeweiligen System ermöglicht,
aber nachdem das Programm auf viele Betriebssysteme und Architekturen
portiert wurde, kann aus dem Vorhandensein von dpkg
nicht
sicher gefolgert werden, dass es sich um ein Debian GNU/Linux-System handelt.
Debian GNU/Linux enthält Tastaturbelegungen (Keymaps) für fast zwei Dutzend
Tastaturen und stellt im kbd
-Paket Hilfsprogramme zum
Installieren, Anschauen und Modifizieren dieser Tabellen bereit.
Bei der Installation wird der Benutzer gefragt, welche Tastatur genutzt werden soll.
Nahezu alle in Debian enthaltene Software unterstützt UTF-8 als Zeichensatz. Die alten Zeichensätze wie ISO-8859-1 oder ISO-8859-2 sind veraltet und sollten nicht mehr verwendet werden.
Momentan werden über die manpages-LANG
-Pakete
Handbuchseiten (manpages) in Deutsch, Spanisch, Französisch, Ungarisch,
Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch,
Russisch, Türkisch und Chinesisch bereitgestellt (wobei LANG dem 2-Zeichen
ISO-Code des Landes entspricht). Um auf eine Handbuchseite in einer
bestimmten Sprache zuzugreifen, muss der Benutzer die Umgebungsvariable
»LC_MESSAGES« auf die entsprechende Sprache setzen.
Im Falle der deutschsprachigen Handbuchseiten muss LC_MESSAGES z.B. auf
»german« gesetzt werden. Das man-Programm wird dann die
deutschen Handbuchseiten unter /usr/share/man/de/
suchen.
Dan J. Bernstein pflegte ursprünglich all seine Programme unter einer einschränkenden Lizenz zu vertreiben, die das Verteilen von modifizierten Binärdateien nicht gestattete. Im November 2007 allerdings sagte Bernstein: "[...] i have decided to put all of my future and [...] past software into the public domain"; damit gab er all seine Software für die Allgemeinheit frei. Die Bedingungen zur Verteilung seiner Software finden Sie in seiner FAQ from distributors.
Als dies geschrieben wurde (03/2016), war ezmlm-idx
nur in Experimental verfügbar
(mlmmj
ist ähnlich und in Debian
Jessie enthalten). djbdns
ist nur in
Sid (Unstable) verfügbar, Details finden Sie in Fehler #516394 und Fehler #796118; das Paket
dbndns
enthält eine vergleichbare
Alternative. Die publicfile
-Software ist immer noch freie
Software, ein publicfile-installer
-Paket ist im
contrib-Bereich des Debian-Archivs zu finden.
Weitere Software von Dan J. Bernstein (qmail
, daemontools
, ucspi-tcp
) ist in Debian enthalten.
Google Earth ist auf Googles Website für GNU/Linux erhältlich; allerdings es
ist nicht nur nicht-freie Software, sondern darf darüber hinaus
grundsätzlich nicht von Dritten abgegeben werden. Das Paket googleearth-package
(aus dem contrib-Bereich)
könnte jedoch bei der Nutzung dieser Software hilfreich sein.
Es gibt zwei offene Protokolle, die für Voice over IP verwendet werden: SIP
und H.323. Beide sind in einer Vielzahl von Programmen in Debian main
implementiert. ekiga
ist einer der
beliebtesten Clients.
Firmware refers to embedded software which controls electronic devices. Many devices require firmware to operate. Historically, firmware would be built into the device's ROM or Flash memory, but more and more often, a firmware image has to be loaded into the device RAM by a device driver during device initialisation.
Some devices require non-free firmware to work properly. And there could be firmware updates in the future.
In Debian release 11 (bullseye) and older, Debian did not include non-free
firmware on official images and live installations. For Debian 12 onwards,
all the packaged non-free firmware binaries that Debian can distribute have
been moved to a new component in the Debian archive, called
non-free-firmware
. If you're upgrading from an older
release of Debian and you need these firmware binaries, make sure that your
sources.list uses this new component:
http://deb.debian.org/debian bookworm main non-free-firmware contrib non-free
For more information please refer to Firmware information in the Debian Wiki.
Kaufen Sie eine, die funktioniert :)
Alternativ können Sie ndiswrapper
verwenden, um einen Windows-Treiber in Ihrem Linux-System einzusetzen (falls
Sie einen haben). Weitere Informationen finden Sie auf der ndiswrapper-Seite im
Debian-Wiki.